Es war für mich unmöglich, mich abzugrenzen.
Wenn mein Mann schlechte Laune hatte, hatte ich sie sofort auch.

Ich versuchte immer alle um mich herum zu harmonisieren, weil ich es so schlecht ertrug, wenn es ihnen nicht gut ging.
Ich konnte in keine großen Menschenmengen gehen, weil es mich so auslaugte.
Ich ging Beziehungen ein, in den ich ausgenutzt wurde.
Ich würde darauf schwören, dass es auf der Welt Energievampire gibt.
Ich könnte noch sehr lange mit dieser Auflistung weiter machen.
Irgendwann war ich soweit und wollte wirklich wissen, was mit mir los ist!
Mein Unterbewusstsein ließ mir daraufhin dieses Bild zukommen.
Ich sah meinen inneren Raum wie eine Wohnung. Die Eingangstür dieser Wohnung stand immer offen. Ich hatte keine Kontrolle darüber, wer hereinkam.
Ich konnte nicht zusperren.
Darum war es meine Strategie, jeden, der hereinkam, so nett wie möglich zu behandeln, damit er sich in meinem eigenen Raum mir gegenüber verpflichtet fühlte und nichts anstellte.
Ich verstand, so etwas wie Energievampire gibt es nicht.
Was es aber gibt sind sehr dreiste Menschen, die sich nicht scheuen, sich Fremdes zu nehmen, wenn es unbeschützt einfach so da liegt und die Tür offen steht.
Es kamen Tag und Nacht Leute. Sie könnten sich alles nehmen und ich konnte es nicht verhindern.
Ich war immer angespannt und bei diesem Bild verstand ich endlich warum. Ich musste immer damit rechnen, dass jemand hereinfällt und irgendetwas von mir will.
Ich hatte gar keinen privaten Raum, in dem ich mich beschützt und geborgen fühlen konnte und in dem ich ausruhen konnte.
War ich schuld daran oder zu doof?
Nein, ich WURDE so aufgebaut -> seit meiner frühesten Kindheit. Meine Ahnen arbeiteten auch fleißig an unserer Familienstruktur, die hinterließ in mir Spuren. Dazu kamen meine eigenen Seelenerfahrungen.
Meine Aufgabe war es, genügend Selbstliebe in mir aufzubauen, damit ich irgendwann sagen konnte: „Ich lasse so etwas nicht mehr mit mir machen, auch ich habe recht auf meinen eigenen Raum“
Dann musste ich diesen Strukturen erlauben, sich zu verändern.
Erkennst du dich auch selbst in dem Text?


