Der toxische Beziehungskreislauf und wie man ihn durchbricht
Ich habe mich besetzen lassen. Ich erlaubte gewissen Menschen sich an mich anzudocken und ernährte sie mit meiner Energie.

- Ich war bereit, mich aufzuopfern.
- Zu geben, ohne zu bekommen.
- Es ihnen recht zu machen.
- Mein Verhalten immer auf Richtigkeit zu überprüfen. Was richtig ist, entschied ich selten allein.
- Gefallen zu wollen.
- Nichts zu erwarten.
- Mich kritisieren, angreifen und bestrafen lassen.
- Meine Energie abzugeben, ohne zu fragen.
Was man vielleicht als krank bezeichnen würde, sah für mich normal aus. Na ja, unangenehm – neee eher beschissen, aber normal.
Ich fühlte mich verantwortlich für diese Beziehungen, ich war bereit zurückzuweichen, auszugleichen, mich zurückzunehmen.
Warum tat ich es?
Beziehungen dieser Art, wir nennen sie auch die toxischen, haben etwas an sich.
Sie sind sehr fest, die Energie der Beteiligten verschmilzt regelrecht miteinander. Es entsteht eine Nähe, nach der man süchtig werden kann.
Wenn solche Beziehungen enden, fühlt man sich daher oft besonders einsam oder zurückgelassen.
Obwohl diese Beziehungen krank sind und einem sehr viel abverlangen. Ich sehe genau, was sie mir gaben. Eine Festigkeit und Nähe.
Wenn man in diesen Beziehungen drin steckt, erkennt man durch die Verschmelzung selten, was einem selbst gehört. Man ist so dermaßen manipulierbar und verletzbar.
Die Klarheit fehlt.
Gute Hinweise, ob man gerade in einer solchen Beziehung drinsteckt:
- Die Beziehung fühlt sich langfristig unangenehm an.
- Du merkst, dass dich diese Beziehung echt viel beschäftigt,
- dich auslaugt, dich abwertet.
- Wenn du selten oder nie einfach freiheraus die sein kannst, die du bist. Wenn du aufpassen musst, was du sagst oder wie du es sagst.
Dann schau es dir näher an.
Ich sehe mich selbst nicht als Opfer. Wozu?
Ich erkenne meine Beweggründe, ich sehe auch ganz klar die Beweggründe der Menschen, die mit mir in diese Beziehung gegangen sind.
Ich war wie ein Schloss, das den passenden Schlüssel gefunden hat. Wir waren alle verletzt, handelten nicht klar.
Ich beschloss den Weg der Selbstliebe zu gehen. Es gab den Punkt, an dem ich auch diese „heißgeliebten“ Beziehungen anschauen musste.
Die Selbstliebe sagte zu mir, dass mein Wunsch nach Sicherheit und Nähe in einer Beziehung absolut verständlich ist. Sie ist menschlich und liebevoll.
Ich darf und soll sie erleben. Ich darf mich öffnen, wieder bereit sein zu vertrauen.
Es gibt auch Beziehungen einer anderen Art. Sie sind auch innig, fest und sicher. Sie werden aber von Menschen geführt, die dazu reif sind, die emotional erwachsen sind.
Ich war so weit. Ich wurde emotional erwachsen. Ich dürfte mich auf eine neue Art Beziehung einlassen.
Wenn ich über diese kranken Beziehungen etwas lese, sehe ich oft erst die erste Stufe der Erkenntnis. Du bist das Opfer und du bist der Täter… es ist nicht schlecht, es hilft, eine Klarheit zu bekommen und gibt die Power etwas zu tun.
Danach darf es aber weiter gehen. Wenn man in die Tiefe schaut, sieht man eigentlich nur Verletzlichkeit, Einsamkeit und emotionale Unreife auf beiden Seiten. Die Trennung in Opfer und Täter wird irrelevant.
Dann ist die Zeit der Vergebung und des Reifens gekommen. Dann ist man wirklich bereit für etwas Neues.
Selbstliebe ist ein anderes Wort für die wichtigste Beziehung in unserem Leben, die zu uns selbst. Hier ist der Ursprung aller anderen Beziehungen. Darum, wenn man etwas ändern will, dann zuerst bei sich selbst. So einfach ist es und oft soooo schwer:-)
Steckst du in einer ähnlichen Klemme, wie ich damals? Dann schaue dir an, was ich dir anbieten kann.


